Mittwoch, 16. März 2016

Wie schreibt man ein Entwicklungstagebuch?

Ich weiß nicht ob es irgendwelche Vorgaben über ein Entwicklungstagebuch gibt, an die man sich halten sollte.
Als wir in der Situation waren, Entwicklungstagebücher zu brauchen, haben wir zumindest nichts brauchbares gefunden.
Ich kann ihnen also nur näher bringen, wie unsere eigenen Entwicklungstagebücher aussehen.

Wir haben am Anfang erst mal einen beschreibenden Abschnitt, in dem die aktuelle Familiensituation kurz dargestellt wird.
Darin sind folgende Informationen enthalten:
  • Geburtsdatum des Kindes
  • Eltern (Namen, Geburtsdaten, Beruf)
  • Geschwister (Namen, Geburtsdaten, ggf. Beruf)
  • Haustiere (Rasse, Alter)
Das kann man sicher auch ausführlicher machen, doch für uns hat es in dieser Form erst mal gereicht.

Dann haben wir einzelne Zeitabschnitte definiert, die für uns stimmig waren:
  • Baby- und Kleinkindalter (ca. 0-3 Jahre)
  • Kindergartenzeit (ca. 3-6 Jahre)
  • Grundschulzeit (ca. 6-10 Jahre)
  • Weiterführende Schule (ab ca. 10 Jahre)
Die Weiterführende Schule haben wir zeitlich auch noch mal untergliedert, wenn es da schon Schulwechsel gab.

Inhaltlich haben wir jeden dieser Zeitabschnitte auch noch mal in zwei Blöcke aufgeteilt:
  • Beobachtungen
  • Maßnahmen
Im Block Beobachtungen haben wir besondere Auffälligkeiten skizziert, die das Kind in seinem Verhalten gezeigt hat.
Das können eigene Beobachtungen sein, wie z.B. geringe soziale Integration, riesige Diskussionen bei Hausaufgaben oder zu Bett gehen.
Es können aber auch Rückmeldungen von Erziehern, Lehrern oder anderen Personen aus dem Umfeld sein.
Aber natürlich gehören hier auch allgemeine Informationen zur Entwicklung des Kindes rein, wie z.B. der Schulbesuch o.ä.
Im Abschnitt Maßnahmen halten wir dann unsere Maßnahmen fest, die sich aus den Beobachtungen abgeleitet haben.
Das können bestimmte Therapien sein, Gespräche mit Lehrern, neue Regeln zuhause, etc.

Ganz am Schluss haben wir noch einen Abschnitt verfasst, der uns Eltern etwas genauer beschreibt.
Hieraus soll der Leser erschließen können, mit wem er es hier zu tun hat, und wer dieses Entwicklungstagebuch überhaupt verfasst hat.
Hier schreiben wir auch über unsere Einstellung zu unserem Kind, zu seiner Problemstellung, auf welche Arten wir uns einsetzen, und wo wir für uns auch sog. „rote Linien“ ziehen.

Wir haben bisher durchweg sehr positives Feedback für unsere Entwicklungstagebücher erhalten.
Jede Institution empfand sie als äußerst hilfreich und informativ.
Und genau unter diesem Focus sollte man sie auch schreiben.
Sie müssen sich die ganze Zeit im Klaren drüber sein, wer das Entwicklungstagebuch später lesen soll, und welche Informationen für die Leser wichtig sind (und welche nicht).
Unter diesem Aspekt sollten sie es verfassen.
Und es sollte möglichst objektiv sein.
Jede fehlende Information, auch wenn sie das Gefühl haben dass ihr Kind dadurch in sein schlechtes Licht gerückt würde, schadet am Ende dem Kind.
Jeder, der das Tagebuch liest, sollte danach ein wirklich umfassendes und objektives Bild von dem Kind haben, mit all seinen Problemen.

Wenn sie noch genauere Informationen haben möchten, oder sich gerne hierzu austauschen würden, dann hinterlassen sie mir gerne einen Kommentar.
Ich unterstütze sie gerne auch konkreter.

Jetzt wünsche ich ihnen allen noch einen schönen Tag



AHA-Blogger

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